Ankündigung:
Vorlesungsreihe Hamburg 1923 - Konflikte, politische Richtungskämpfe, gesellschaftliche Umbrüche.
Termin:
17. Oktober 2023 bis 30. Januar 2024, jeweils dienstags, 18:00 bis 20:00 Uhr
Ort:
Philosophenturm, Hörsaal F I Von-Melle-Park 6 I 20146 Hamburg
Das Jahr 1923 hat in vielerlei Hinsicht eine einschneidende Bedeutung in der hamburgischen Geschichte. Die Weimarer Republik war erst wenige Jahre alt und wurde sowohl von rechten wie von linken
Gegnern infrage gestellt und bekämpft. Innenpolitische Kämpfe sowie die Besetzung des Ruhrgebietes durch Franzosen und Belgier bedrohten die junge parlamentarische Demokratie, ebenso die rasant
zunehmende Inflation und die sich verschlechternde Versorgungslage für einen großen Teil der Bevölkerung. Im Oktober 1923 versetzte der Hamburger Aufstand die Stadt für einige Tage in den
Ausnahmezustand. Die bis dahin blutigste Auseinandersetzung in der hamburgischen Geschichte gilt als herausgehobenes Ereignis in der Weimarer Republik und erregte europaweit Aufsehen.
Die Vorlesungsreihe geht mit den Autorinnen und Autoren der Publikation „Die bedrohte Stadtrepublik. Hamburg 1923“ den Fragen der zunehmenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen
Spannungslagen in Hamburg bis hin zur explosiven Entladung im Jahr 1923 nach. Die Beiträge stellen Protagonistinnen und Protagonisten des Aufstandes vor, thematisieren Ursachen und Ziele sowie
Verlauf und Auswirkungen auf das politische System Hamburgs und der Republik, beschreiben erinnerungskulturelle Deutungsmuster in der Fotografie. Ein weiterer Beitrag widmet sich der Entwicklung
der modernen weiblichen Kriminalpolizei. Der Vortrag zur Kunst in Hamburg vertieft im Nachgang der Ausstellung der Hamburger Kunsthalle „1923. Gesichter einer Zeit“ die Bezüge von Politik,
Gesellschaft und Kunst in jener unruhigen und an neuen künstlerischen und gesellschaftlichen Entwürfen produktiven Zeit.
Koordination:
Prof. Dr. Andreas Körber (Universität Hamburg, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Didaktik der Geschichte), Dr. Johanna Meyer-Lenz (Universität Hamburg, FKGHH), Dr. Markus Hedrich (Universität
Hamburg, FKGHH) und Dr. Ortwin Pelc (Hamburg).
Verantwortlich: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann
Der Sammelband "Hamburg in der Novemberrevolution von
1918/19" ist für eine "Open-Access-Transformation" in Kooperation mit der European Open Science Cloud (EOSC) ausgewählt
worden. BMBF
Lizent: CC0 Public Domain
Die Konferenz 80 Jahre "Operation Gomorrha": Zeiten-Wende(n) in der Erinnerung? hat erfolgreich an der Universität Hamburg und am Mahnmal St. Nikolai Hamburg stattgefunden. Der Konferenzbericht erscheint in Kürze, einige Impressionen finden Sie: hier.
Der Sammelband "Hamburg in der Novemberrevolution von
1918/19" wurde im Hamburger Abendblatt besprochen: